Montag, Oktober 31, 2005

Plumsklo und Wassereimer

Am Freitagabend brach ich mit Timothée (Bekannter meiner Gastfamilie) nach Fada N'Gourma auf. Sein Bruder feierte seine Verlobung und Timothée wollte mir zeigen wie dies in Burkina abläuft. Um 20 Uhr kamen wir im vollgestopften Reisecar an. Nach dem Besuch bei der Verlobten, suchten wir unsere Schlafgelegenheit auf. Wir durften bei seinem Onkel im Dorf übernachten. Die "Toilette" befand sich ausserhalb des Hauses. Es war eine kleine Hütte mit einem eifachen Loch. Nachdem ich meine Blase geleert hatte (und versucht hatte, dieses Loch zu treffen), wusch ich mich mit Wasser aus einem Eimer (ein Wasserhahn ist in Fada eine Seltenheit). Wieder bei Kräften, erkundigten wir die Maquis von Fada. Ich schlief auf einer Matratze in der Küche =) Die Küche war ein Raum, indem sich 2 Gasplatten befanden, ansonsten ähnelte er eher einem normalen Zimmer.
Am nächsten Morgen versammelten sich alle Familienmitglieder bei diesem Onkel und bereiteten die Geschenke für die Verlobte vor. Geld, Stoffe, Schmuck, Schuhe, Seifen im Wert von Ca. 130'000 CFA (325 CHF). Anschliessend fuhren wir zu der Verlobten, wobei der Verlobte zu Hause bleiben musste. Er und seine Schwiegereltern dürfen an der Zeremonie nicht teilnehmen. Vor dem Hof der Verlobten musste die Familie um Einlass bitten. Sobald uns die Türen geöffnet wurden, nahmen wir im Hof platz wo bereits einige Familienoberhäupter auf uns warteten. Damit wir die Verlobte zu Gesicht bekamen, mussten wir bereits erste Verhandlungen machen. Eine verhüllte Frau kam uns entgegen, doch es war die falsche. So wollten sie uns auf die Probe stellen und sich vergewissern, dass wir es wirklich ernst meinen. Die Geschenke wurden übergeben und anschliessend musste erneut verhandelt werden, damit sie uns gehen lassen. Da das Ganze in der lokalen Sprache von statten ging, war ich auf Timothées Erklärungen angewiesen. Während der Zeremonie ist mir jedoch ein Missgeschick geschehen. Die Geschwister des Verlobten wurden gebeten aufzustehen. Ich sass ganz vorne und war von den Geschwistern umgeben. Also, stand ich ebenfalls auf...alle schauten mich an und fingen an zu lachen. Mein Gott, war das peindlich...als wäre ich nicht schon genug aufgefallen.
Nach diesen Strapazen versammelten sich alle (inkl. zukünftiges Brautpaar) erneut beim Onkel, um das Ereignis bei einem Mahl zu feiern.

1 Comments:

At 9:21 AM, Blogger Alkesti Hoeren said...

Leicht entwertend, belustigenden Beitrag.
Saetze wie "versucht der Toiletten loch zu finden", oder "aehnelte sich an einem Zimmer", sind unangebracht und beschreiben nicht die Gewohnheiten und Lebensumstaenden eines Volkes, sondern bringt einen Ton von "Wertung" oder "Entwertung" mir sich rein. Vermutlich ist das nicht im boesen Absicht gemacht worden. Sollte aber der jeniger der den Text erfasst hat, in die Zukunft dies jemandem anderen ueberlassen, oder seiner Wortwahl bewusster werden. Alkesti Hoeren

 

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