Der Islam
Am Sonntag war ich wieder bei Fanta Boly (ehemalige Sekretärin) zu Besuch. Sie sind alle Moslem. Ihr Sohn ist bereits seit 16 Tagen (von 30) am fasten. Sie selbst und ihr Mann haben aus gesundheitlichen Gründen mit dem Fasten aufgehört. Ab 6 Uhr morgens bis am 18 Uhr dürfen die Moslem nichts mehr zu sich nehmen. Nicht einmal einen Schluck Wasser. Bei dieser Hitze, die hier herrscht muss das ausserordentlich schlimm sein.
In Niger hat uns der Koordinator erzählt, dass seine Mitarbeiter während des Ramadan viel mehr Flüchtigkeitsfehler machen. Der Körper hat keine Energie mehr und setzt auf Sparflamme, somit schwindet die Konzentration. Im Büro haben diese Fehler nicht so fatale Auswirkungen, doch im Verkehr kann eine kleine Unachtsamkeit den Tod bedeuten... Im Kobü Ouaga haben wir nur 2 oder 3 Moslem (die Chauffeure gehören nicht dazu=), die anderen sind katholisch.
5 Mal am Tag muss zu Gott gebetet werden. Fanta nennt ihn "le grand barbu" ;o). Auch in der Nacht (3 Uhr) sollte man aufstehen um zu Beten. Falls man ein Gebet auslässt, muss es nachgeholt werden. Die Männer gehen dafür in die Moschee, Frauen dürfen nur ab einem gewissen Alter ihr Gebet in der Moschee abhalten. Junge Frauen könnten die Männer ablenken und die Aufmerksamkeit (die Gott gilt) auf sich ziehen.
Ihr könnt auch die Gesichter der Burkinabè vorstellen, wenn ich ihnen sage, dass ich fast nie in die Kirche gehe ;o) Denn auch die Katholiken nehmen ihre Religion sehr ernst!
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