Xe Edition des NAK (Nuits atypiques de Koudougou)
Freitagabend brach ich mit Tim Richtung Koudougou (100Km von Ouaga entfernet) auf. Wer lässt sich schon „des nuits atypiques“ entgehen? Da man in Burkina stets mobil sein muss, durfte unsere Mobylette nicht fehlen. Sie wurde auch dem Dach des Reisebusses befestigt und kam auch tatsächlich heil an!
Nach einer kurzen Sightseeing-Tour machten wir es uns in einem Maquis mit grillirtem Ziegenfleisch und Bier gemütlich und warteten aus unsere Gastgeberin. Elodie, die Freundin von Tims Bruder, hätte uns eigentlich in Empfang nehmen sollen. Gegen 22 Uhr, nachdem auch Elodie eingetroffen war, machten wir uns auf den Weg zu den nuits atypiques. Neben der Arena in welcher diverse Konzerte statt finden, gab es „le village atypique“ zu entdecken, wo man allerhand Geschenke und Souvenirs kaufen kann. An diesem Abend standen keine Musikveranstaltungen statt, doch die Maquis und Essstände rundherum sorgten für gute Stimmung (die burkinabè nennen dies: „faire le chaud“).
Elodie war beauftragt uns eine geeignete Unterkunft zu besorgen. Selbstverständlich waren alle Hotels schon längst ausgebucht und abgesehen davon zu teuer. Wie wir im Nachhinein erfahren haben, hatte sie bis kurz vor Aufbruch noch keine Schlafstelle für uns gefunden ;-). Schlussendlich kamen wir in einer kleinen (namenlosen) „Pension“ unter. Also eigentlich war es eher ein Lehmhäuschen mit einigen Zimmern, welche mit einem Bett ausgestattet sind. Doch mehr brauchten wir auch nicht…
Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht schlenderten wir durch „le village atypique“ und machten einige Einkäufe. Da unsere Mägen knurrten (es war inzwischen etwa 14 Uhr), konnten wir dem „Pork au four“ nicht widerstehen. „Le pork au four“ wird als Ganzes gebraten und auch mit einer Tomate zwischen den Zähnen präsentiert, in etwa wie die Wildschweine bei Asterix & Obelix ;-). Das Fleisch wird in kleine Stückchen geschnitten und mit speziellen Gewürzen gegessen. Als Geschenk hat uns der Verkäufer noch einige Innereien eingepackt, die habe ich jedoch Tim überlassen…Dafür habe ich bei der frisch geschnittenen Ananas, welche wir auf dem Markt gekauft hatten, zugegriffen.
Gegen Abend wollten wir unsere Pension aufsuchen, um unsere Besorgungen zu deponieren und etwas warmes zum Anziehen zu holen. Doch da es bereits dunkel war und wir Koudougou nicht gut kannten, haben wir uns natürlich verfahren. Wer meinen Orientierungssinn kennt, wird sich darüber nicht sehr wundern, doch auf Tim hatte ich wirklich gezählt. So kam es, dass wir mit unserem ganzen Ballast zurück fuhren, um die Konzerte nicht zu verpassen. Zum Glück wird es in Koudougou nicht so kühl wie in Ouaga, sonst wäre der Abend sicherlich nicht so amüsant geworden. Die Darbietungen waren spektakulär. Von traditionellen Gourmantché-Tänzen, über Meiway (bekannter Sänger der Elfenbeinküste) bis hin zu holländischen Reaggemusik war alles vorhanden. Leider wurde ich gegen Ende von meiner Müdigkeit geplagt und hätte fast im Stehen einschlafen können. Zum Glück war diesmal auf Elodie verlass. Sie hat uns den Heimweg gezeigt, damit wir auch tatsächlich noch zu Schlaf kamen.
Nun zum Highlight: Ziemlich im Gedränge waren wir auf der Suche, nach unserer geparkten Mobylette. Plötzlich werde ich von der Seite angerempelt. Ich mache mir keine grossen Gedanken und folge weiterhin Tim. Als wir die Mobylette geortet hatten, wartete ich am Strassenrand bis Tim sie etwas abseits aus dem Gewühl der anderen Fahrzeuge befreit hatte. Da werde ich erneut angestossen…gerade als der Typ nach meiner Bauchtasche (welche ich um den Hals trug) greifen wollte, ziehe ich daran und liess instinktiv einen Schrei los. Alle haben sich nach mir umgedreht und der Dieb war innert Sekunden verschwunden und zwar ohne Ernte! Mein Begleiter hat von all dem nichts mitgekriegt, abgesehen von meinem Notschrei und macht sich immer noch lustig über mich ;-)
Er ist ohnehin der Meinung, dass es zu gefährlich ist, mit mir unterwegs zu sein. Obwohl ich in seiner Begleitung war, habe ich zwei Heiratsanträge erhalten und unzählige Komplimente erhalten.
Am Sonntag haben wir uns etwas ausgeruht, zur Abrundung noch ein Poulet verzehrt und den Rückweg nach Ouaga in Angriff genommen!
1 Comments:
Da kann ich nur zustimmen..
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