Montag, Mai 08, 2006

La fête de la bière

Letzte Woche fand in Ouaga „la fête de la bière“ statt. Da mich meine Neugier an fast jeden Event führt, war auch ich an diesem Samstag von der Partie. Etwas ausserhalb des Gedränges sassen Tim und ich gemütlich auf Harassen und tauschten die neusten News aus. Nach der Arbeit gesellte sich Dioari zu uns, dem die Atmosphäre aber überhaupt nicht gefiel und die Stimmung zunehmend senkte. Etwas autoritär gab er mir zu Verstehen, dass dies kein Ort für mich sei und wir besser gehen sollten. Auf diese Aussage hin, reagierte ich etwas heftig. Seit acht Monaten bin ich mein eigener Herr (und bereits im Elternhaus war ich an gewisse Freiheiten gewöhnt) und plötzlich taucht Monsieur Dioari auf und spielt „Ersatzpapa“. Doch meinen Gesichtspunkt habe ich ihm – und allen die rundherum standen - sofort erläutert. Ich glaube, dass ich seit mehr als einem Jahr niemanden so angefahren habe wie ihn. Wirklich, ich geniesse meinen Abend, habe Spass und Dioari taucht auf, um ihn mir zu verderben. Zu dem war ich nicht einmal mit ihm ans Fest gekommen…
Ich liess Dioari zurück und folgte Tim, der sich einen Weg durch das Gedränge bahnte, um eine gemeinsame Freundin zu treffen. Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner hinteren Hosentasche, wo sich mein Natel befand…und schwups war es weg! Ich schrie und hielt den Typ fest. Im selben Augenblick sah ich, wie er das Handy an einen zweiten übergibt. Auch den schnappte ich mir und untersuchte ihn wie eine Polizistin. Doch ich verlor die Spur und mein Natel war verschwunden wie auch die Diebe. Tim war einem der Räuber gefolgt und ebenfalls unauffindbar. Ich stand da, alle sprachen auf mich ein und mein einziger Anhaltspunkt war der Standort von Dioari. Super! Ich entschloss mich, trotz Streit dorthin zurück zu kehren. In der Zwischenzeit hatte Tim den einen Banditen der Polizei geliefert, wo man ihn zurückbehielt. Die Polizisten gehen nicht zimperlich mit den Verbrechern um. Oft werden sie wie Tiere geschlagen.
Tim stiess anschliessend wieder zu uns und nach einem tröstenden Bier traten wir den Heimweg an. Dioari erfuhr übrigens den grössten Teil der Geschichte erst auf dem Rückweg. Seinen vorwurfsvollen Blick brauch ich euch gar nicht erst zu beschreiben ;-) Ja, ich hatte unrecht : „Wer nicht hören will, muss fühlen!“

1 Comments:

At 3:13 PM, Anonymous Anonym said...

Hallo Melanie,

Jetzt nach meiner Rückkehr habe ich erst Dein blog entdeckt - schade, da hätte ich doch gerne mit Dir ein Bierchen auf dem Fest getrunken, ich fand es denn erst ab etwa 21:00Uhr ziemlich derbe und bin dann lieber gegangen.
Ich war in musikalischer Mission die letzten Wochen in Burkina Faso - wenn Du auf SMTV mal das Video von Burkina Electric siehst, da war ich dabei....
Grüsse
pyro

 

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