Donnerstag, März 30, 2006

SNC 2006 in Bobo-Dioulasso


Nach einem afrikanischen Western im Kino Burkina, ging’s Freitagabend mit dem Nachtbus auf nach Bobo-Dioulasso, wo ich an der Eröffnung der „Semaine nationale de la culture“(SNC) teilnahm. In den frühen Morgenstunden (5 Uhr) kamen wir in Bobo an und übernachteten einmal mehr in einem seltsamen Hotel – oder doch eher Bruchbude? Die Zeremonie begann mit einem Umzug aller Künstler, welche während der Woche auftreten werden. Nach den Eröffnungsreden traten verschiedene Musikgruppen aus Burkina und den Nachbarländern auf.
Am Sonntag besuchten wir das Village artisanal, wo diverse afrikanische Souvenirs und Kunstobjekte ausgestellt und verkauft werden. Die „lutte traditionnelle“, welche etwas unserem Schwingen gleicht, gefiel mir jedoch am besten. Einerseits waren wir oft nicht über die aktuellen Events informiert und andererseits fanden zur Zeit der Eröffnung noch nicht so viele Aktivitäten statt. Aus diesem Grund konnten wir von unseren Aufenthalt an der SNC nicht wie erwünscht profitieren. Dafür hat in Bobo bereits die Mango-Saison begonnen was unsere Gemüter – oder Bäuche – sehr erfreute ;-)



Da an diesem Wochenende eine unerträgliche Hitze herrschte (44 Grad), entschlossen wir uns, am Samstag draussen zu übernachten. Wir installierten eine Matratze auf dem Balkon „meines grossen Bruders“ und ich verbrachte eine herrlich frische Nacht! An diesem Wochenende ist mir jedoch wieder einmal bewusst geworden, dass mein Tiefschlaf mir irgendeinmal zum Verhängnis werden wird: Ein Gewitter oder Sturm konnte mich noch nie aus dem Schlaf reissen… selbst als die Feuerwehr mit ihren lauten Sirenen neben unserem Haus in Wabern stand und das Feuer in der Tiefgarage löschte, schlief ich seelenruhig weiter. So leicht lasse ich mich auch in Burkina Faso nicht aus dem Land der Träume zerren: bei der Hinfahrt fiel ein Passagier (eine Reihe vor mir) in Ohnmacht. Er musste scheinbar beatmet werden und es herrschte grosse Verwirrung unter den Fahrgästen. Ich schlief! Bei unsere Openair Nacht veranstaltete der Cousin meines Bruders einen riesen Lärm. Er öffnete das Tor mit lautem Gepolter und fuhr mit seinem Auto (dessen Motor bis in weite Ferne zu hören ist) in den Hof. Ich schlief! Von all dem bekam ich nicht das geringste mit ;-)

Um 23 Uhr nahmen wir die Horrorfahrt nach Ouaga auf uns. Die Reise begann schon sehr gut: 1 Stunde Verspätung…und ging auch dem entsprechend weiter. Zuerst streiften wir den Rückspiegel eines Cars aus der Gegenrichtung (zum Glück ohne schwerwiegenden Folgen), anschliessend versperrte uns ein brennenden Autos den Weg und schlussendlich rammten wir noch eine Antilope. Bei keinem der Vorfälle erhielten wir genaue Informationen über das Geschehen. Es war nur warten angesagt…und stellt euch vor: Ich war wach!

Erschöpft stand ich am Montagmorgen um 7.30 Uhr im Büro!