Freitag, September 30, 2005

Blog Pause

Da ich ab Montag die Lehrlinge der DEZA auf ihrer Reise begleite, werde ich eine kleine Blog-Pause machen. Voilà das Programm:

Lundi, 03.10.05
  • Départ pour Fada
  • Visite des réservoir d'eau de la ville, d'un village traditionnel avec les problèmes de cultures et d'accès à l'eau
  • Visite Programmes Helvetas: Coton biologique des pistes rurales

Mardi, 04.10.05

  • Association Tin Tua
  • Prévention et Centre de dépistage de VIH-Sida
  • Maison TV5, Maison des jeunes
  • Repas et Soirée culturelle

Mercredi, 05.10.05

  • Visite du futur Marché au Betail
  • Départ pour Niamey

Jeudi, 06.10.05

  • Visite au site des girafes
  • Fleuve

Vendredi, 07.10.05

  • Visite du Buco Niamey (=Kobü)
  • Shopping

Mittwoch, September 28, 2005

Ankunft der DEZA Lehrlinge

Am Montagabend sind die DEZA Lehrlinge, welche auf Ausbildungsreise sind, in Ouagadougou angekommen. Heute haben sie das Kobü besucht und somit habe ich sie seit ihrer Anreise das erste Mal gsehen. Ich war froh, wieder einmal einige Sätze Berndeutsch zu sprechen. Abgesehen von meinen Selbstgesprächen brauche ich fast nur noch Französisch.
Die Lerhlinge hatten scheinbar einen turbulenten Flug, sind jedoch heil angekommen. Am Mittag wurde ich vom Programmbeauftragen für Burkina Faso, Pascal Fellay, (unser Chef in Bern, der für 2 Wochen hier auf Dienstreise ist) zum Essen eingeladen. Ich kannte ihn von meiner Arbeit in der Sektion Westafrika während der Lehre. Da er früher Chef des Kobüs war, konnte er mir einige Tipps geben.
Heute Abend sind alle Kobümitarbeiter und die Lehrlinge bei der Cheffin, Chrystel Ferret, eingeladen.

Fôret "Bangr Weoogo"(=savoir de la brousse)

Ich wohne in der Zone du bois. Am Sonntag nahm es mich Wunder, was die Burkinabè unter einem Wald versehen. Ich machte mich auf den Weg, um meine Beine wieder einmal zu bewegen. Unter der Woche komme ich kaum zu sportlichen Aktivitäten. (Ich bin ja nicht gerade eine Sportskanone, aber der tägliche Auslauf der Schweiz fehlte mir trotzdem etwas). Nach einer kleinen Eintrittssumme wurde ich in den Park gelassen. Für Botaniker wäre es sicher spannend, sich den verschiedenen Baum- und Pflanzenarten zu widmen, doch ich genoss einfach die Ruhe und die Sonne. Wie man es sich denken konnte, blieb ich nicht lange alleine...Eine Gruppe von Jugendlichen hat mich aufgegabelt und etwas mit mir geschwatzt. Wir haben "Mensch ärgre dich nicht" gespielt=) Obwohl ich zuerst etwas skeptisch war, freute ich mich über Abwechslung. Normalerweise lasse ich mich nicht so schnell auf ein Gespräch ein, doch irgendwie muss man sich ja Freunde machen. Vielleicht sehe ich die Gruppe am Wochenende wieder...

Dienstag, September 27, 2005

Die weisse Haut

Mit meiner hellen Haut falle ich hier natürlich auf. An jeder Ampel stehen Strassenverkäufer, welche Zeitungen, Papiertaschentücher etc. verkaufen. Oft werde ich von ihnen als Erste ins Visier genommen, doch sie sind nicht zu aufdringlich. Soblad sie merken, dass kein Interesse vorhanden ist, versuchen sie ihr Glück woanders. Sie beharren nicht und versuchen auch nicht jemandem etwas anzudrehen.
Am Samstag war ich froh eine Weisse zu sein. Ich ging zur BOA (Bank of Afrika) um ein Konto zu eröffnen. Dort musste ich feststellen, dass ich 2 Passfotos, 1 Kopie des Passes und 100'000 CFA (ca. 250 CHF ) Startkapital benötige. Als ich diese Dokumente beisammen hatte, kehrte ich zur Bank zurück. Meine Angaben wurden registriert und ich wurde sofort als "bon client"der "Agence Elite" zugeteilt. Dort geduldeten sich bereits einige Weisse und wohlhabende Burkinabè. An den normalen Schaltern gibt es enorm lange Warteschlangen und -zeiten. Meine Sachbearbeiterin war sehr nett und hat mir alles gut eingerichtet. Eigentlich hätte die Bank um 11 Uhr geschlossen, aber ich wurde bis am 11.45 betreut. Der ganze Samstagmorgen war somit bereits vorbei, doch dafür hatte ich jetzt ein Konto, wo ich bereits Geld beziehen konnte.
PS: In der Schweiz dauert dies übrigens deutlich länger! Eine kleine Nebenbemerkung, für die Leute, die das Gefühl haben die Afrikaner seien faule Säcke.

Montag, September 26, 2005

Frieren in den Tropen

Als ich am Freitagabend das Kobü verliess, spürte ich einige Regentropfen auf meiner Haut. Ich dachte, es würde gerade noch reichen vor dem Regenschauer nach Hause zu kommen, doch da hatte ich mich gewaltig geirrt. Durch den Wind und den heftigen Regen, der blitzschnell eingesetzt hatte, konnte ich nichts mehr sehen. Bereits einige Meter vom Kobü entfernt musste ich anhalten und bei einem Laden am Strassenrand Unterschlupf suchen. Dort waren bereits einige Leute versammelt, die das selbe Schicksal hatten wie ich. Ich war völlig durchnässt und fror. Ja, das hätte ich auch nicht gedacht, doch wahrscheindlich hat sich mein Körper bereits an die Hitze gewöhnt. Nach ca. 30 Minuten konnte ich die Fahrt wieder aufnehmen. Die rote Erde war matschig. Ich zog meine Flipflops aus und nahm den Weg Barfuss auf meiner Mobylette in Angriff. Die geteerte Strasse war gut befahrbar, da das Wasser rasch in den dafür vorgesehenen Graben am Strassenrand absickerte. Im Wohnquartier haben wir eine "Naturstrasse" (d.h. Sandboden). Die Strasse war völlig überschwemmt. Da es bereits dunkel war und alles unter Wasser stand, konnte ich die Löcher in der Strasse (was hier so üblich ist; und die durch diese Regengüsse entstehen) nicht mehr erkennen. Dies hatte zur Folge, dass ich ziemlich durchgeschüttelt wurde. Als ich von der Mobylette abstieg, stand ich fast 5cm im Wasser. Vor der Haustüre angekommen, war ich einfach nur froh dieses Abenteuer heil überstanden zu haben. Nach dieser Strapaze gönnte ich mir ein Bier und ging früh ins Bett. Am nächsten Morgen war die Strasse bereits wieder trocken...

Freitag, September 23, 2005

Allein Zuhause

Dieses Wochenende ist meine Gastfamilie in Fada N'Gourma. Ursprünglich war geplant, dass ich sie begleite, doch es hat eine Programmänderung gegeben. Da die Ausbildungsreise der DEZA-Lehrlinge dieses Jahr in Burkina Faso statt findet, darf ich sie einige Tage begleiten. Ich musste mich entscheiden, ob ich mit ihnen das Landesinnere oder den Osten & Niger besichtigen möchte. Ich habe mich für das letztere entschieden, da ich sicherlich noch die Gelegenheit haben werde, Burkina Faso zu entdecken. Auf dem Weg nach Niamey (Niger) werden wir Fada durchqueren und deshalb habe ich entschlossen, dieses wochenende in Ouagadougou zu bleiben. Die Zeit nutze ich um die Stadt zu erkunden...eventuell auch das Nachtleben! Einige Arbeitskollegen wollen mich ausführen ;o)

Montag, September 19, 2005

Zu Besuch bei Mme Boly

Am Samstag war ich bei Fanta Boly (siehe Eintrag 09.09.05) eingeladen. Ihr Sohn, Samba, hat mich mit seiner Mobylette abgeholt, da ich mich in Ouaga noch nicht so gut aukenne. Sie wollte mir den Alltag in einer afrikanischen Familie etwas näher bringen. Es war ein gemütliches Beisammensein, wobei jeder unangemeldete Gast wilkommen war. Innert kürzerster Zeit war das Haus gefüllt mit Freunden und Familienangehörigen, die kurz vorbeischauten. DerUmgang war sehr unkompliziert und ich wurde sofort wie ein Familienmitglied behandelt.
Selbstverständlich gab es eine afrikanische Speise. Taux (etwas ählich wie Kartoffelstock, aber aus Reis) avec la sauce Gombo. Die Sauce ist etwas "schleimig", schmeckt aber sehr gut. Anschliessend gab es noch Hähnchen mit Pommes. Alle Burkinabé sind der Meinung, dass ich viel zu wenig esse, aber afrikanische Portionen reichen für zwei Schweizer aus. Wie es hier so üblich ist, ass ich mit den Händen. Anfangs musste ich mich etwas an die Umstellung gewöhnen, doch ich habe rasch Gefallen daran gefunden.
An diesem Tag wurde ich auch das erste Mal so richtig von einem Tropenregen erfasst. Wer einen solchen Regen schon einmal gesehen hat, weiss mit welcher Kraft die Tropfen auf dem Boden aufprallen. Ansonsten kann man es mit dem Unwetter am Greenfield Festival vergleichen ;o) Auf jeden Fall war ich innert Sekunden durchnässt, aber zum Glück trocknet man bei dieser Hitze schnell.

Mittwoch, September 14, 2005

Vache à Mobylette

Jeden Tag erlebt man eine Überraschung auf den Strassen von Ouaga. Heute war ich jedoch zum ersten Mal so richtig geschockt. Ich tuckerte gemütlich die Strasse entlang und plötzlich erblicke ich jemanden mit einer halben Kuh auf seiner Mobylette. Mir vielen fast die Augen aus dem Kopf. Der Mann hatte bei einem Metzger am Strassenrand sein Fleisch eingekauft. Das Stück war RIESIG. Ich glaube es fehlte nur der Kopf! Ich konnte es sehr gut erkennen, da es nur in zerrissenes Papier eingepackt war (kein Wunder bei dieser Grösse). Auf jeden Fall wird seine Kuh gut geräuchert sein, bei diesen Abgasen! Wie er so noch einigermassen gerade fahren konnte ist mir immer noch ein Rätsel. Zum Glück weiss ich nicht von wo das Fleisch auf meinem Teller kommt ;o)

Montag, September 12, 2005

Hochzeit à la Burkinabé

Kaum eine Woche in Burkina, schon durfte ich an einer Hochzeit teilnehmen. Der Cousin von Gisèle heiratete. Es waren unheimlich viele Gäste eingeladen. Bekanntlich sind die afrikanischen Familien sehr zahlreich. Alle waren sehr schön und bunt gekleidet.
Zuerst war die zivile Hochzeit in der Gemeinde und anschliessend die kirchliche. Am Donnerstag fand die muslimische Trauung statt, da die Braut und der Bräutigam nicht die selbe Religion haben. Die ganze Zeremonie war von Musik und Tanz begleitet. Traditionelle Tänzer aus Fada N' Gourma waren angereist. Begleitet von Tamtam und Trommeln empfingen sie das Brautpaar.
Die Braut war in weiss gekleidet und sah sehr schön aus. Anders als bei uns wurde die Kirchenmusik nicht auf der Orgel gespielt. Es war eine kleine Band, welche den Chor begleitete. Beim letzten Lied stürmten alle Frauen nach vorne, um das Brautpaar zu umringen und zu betantzen. Es war eine fröhliche und entspannte Stimmung.
Anschliessend gab es das Hochzeitsmahl. Der riesige Saal war gefüllt mit Freunden und Angehörigen. Der Kuchen wurde vom Brautpaar angeschnitten und das Fest ging danach im "engeren" Familienkreis weiter.
Die Hochzeitsnacht verbringt die Braut übrigens bei ihren Eltern ;o)

Freitag, September 09, 2005

Die Arbeit im Kobü


Die erste Woche im Kobü arbeitete ich am Empfang. Dies erlaubt mir die Mitarbeiter und Partner etwas besser kenne zu lernen. Frau Fanta Boly hat mich eingeführt. Sie ist pensioniert, hilft jedoch bei Engpässen manchmal aus. Sie arbeitet schon seit der Eröffnung des Kobüs (30 Jahre) hier. Am Nachmittag, wenn nicht so viel los ist, erzählt sie mir diverse Geschichten und sorgt so für gute Stimmung. Oft erzählt sie mir von ihren Erlebnissen in der Schweiz. Einmal war sie mit einer Freundin in der Migros und drufte sich etwas zu Essen aussuchen. Sie stand vor dem Regal mit der Tiernahrung. Als ihr ihre Freundin erklärte, das die Europäer die Nahrung für ihre Haustiere im Supermarkt kaufen, hatte sie einen Schock. Hier erhalten die Hunde höchstens Essensresten und auf keinen Fall Qualitätsnahrung.
Später hatte sie Durst und wollte etwas aus einem Brunnen trinken. Wieder erklärte ihr die Freundin, dass nur die Hunde daraus trinken. In der Schweiz gibt es Brunnen an jeder Ecke (für die Hunde) und hier haben die Menschen zuwenig Wasser.
Zwischendurch spiele ich Help Desk und helfe den Mitarbeitern bei ihren PC-Problemen. Wenn ich ihnen weiterhelfen kann, sind sie sehr dankbar und strahlen übers ganze Gesicht. Die Mitarbeiter sind alle sehr nett und die Arbeit macht Spass.

Donnerstag, September 08, 2005

Weekend

Das Wochenende verlief sehr ruhig und ich nutze die Zeit um mich auszuruhen und an das Klima zu gewöhnen. Zu dieser Jahreszeit sind die Temperaturen sehr angenehm für die Burkinabé. Meiner Meinung nach ist es heiss. Da das Haus von Laurent und das Büro mit Klimaanlagen versorgt sind, bemerke ich die Hitze aber nur auf meiner Mobylette. Samstag und Sonntag machte ich eine Ausfahrt mit Amie (Hausangestellte). Sie zeigte mir den Weg zum Büro. Der Verkehr hier ist ein riesiges Chaos. Anfangs hat man das Gefühl auf diesen Strassen nie zurecht zu kommen, doch sobald man selbst Teil davon ist, klappt es ganz gut. Ich bin hier die einzige, die mit Helm fährt und auf die Verkehrsregeln achtet. Wenigstens gibt es hier Ampeln und die Strasse für Motorräder ist vom Autoverkehr getrennt, was in Bénin nirgends zu sehen war. Wie ihr seht ist Ouagadougou sehr fortschrittlich!

1. Tag in Ouaga (02.09.05)

Am Morgen war ich mit Gisèle einkaufen. In den Supermärkten von Ouaga ist fast alles zu finden. Vor dem Supermarkt sind nur wenige Parkplätze vorhanden, deshalb werden sie von einem Angestellten verwaltet. Falls man vor dem Supermarkt parkiert, ist man verpflichtet dort etwas einzukaufen. Wir taten unsere Pflicht und gingen anschliessend weiter zu den Strassenverkäufer, wo wir frisches Gemüse und Früchte kauften.
Nach de Mittagspause, die bis um 15 Uhr dauert, schaute ich kurz beim Kooperationsbüro (Kobü) vorbei. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einigen administrativen Vorkehrungen kehrte ich nach Hause zurück. Dort wartete der erfrischende Pool bereits auf mich =)
Am Abend brachte mir der Chauffeur des Kobüs eine Mobylette (Töffli) vorbei. Damit Laurent mich nicht dauernd zur Arbeit fahren muss, begebe ich mich mit der Mobylette zum Büro. Da ich in Bern nur mit dem ÖV unterwegs war, gab mir Gisèle einen Einführungskurs. Ich drehte einige Runden im Quartier (la zone du bois), um mich rasch an die Mobylette zu gewöhnen.

Mittwoch, September 07, 2005

Anreise

Der erste Eintrag aus Ouagadougou liess eine Weile auf sich warten...
Die Anreise am 1. September verlief reibungslos. Der Flug Zürich-Paris hatte eine halbe Stunde verspätung, doch dies hatte keine Auswirkungen auf den Flug nach Ouaga. Als ich beim Gate ankam, war gerade Zeit des Board-In. Zum Glück, denn ein Sénégalese, der in Zürich wohnt, wollte mich gerade überzeugen seine Freundin zu werden. Keine Sorge, ich habe abgelehnt :o) Im Flugzeug leistete mir Maxime, ein junger Burkinabé, gesellschaft. Er war von meinem Schweizer Pass fasziniert und meinte, dass die Schweiz ein sehr sauberes Land sei. Es war zwar noch nie dort, aber er habe dies bei seinem Aufenthalt in Frankreich vernommen. Die Schweiz hat also einen guten Ruf...
Am Flughafen wurde ich bereits von Kone, dem Chauffeur des Kobüs, und von Laurent (Gsastfamilie) erwartet. Zu Hause bei Laurent wurde ich von Gisèle (seine Frau) und Jonathan(Sohn) begrüsst.